Kreativitätstechnik-Prinzipien
Ausführungen
Kreativität, speziell die absichtliche Form, kennt viele verschiedene Prinzipien, die zur Anwendung kommen, wenn es um Ideen-/ Kreativitätstechniken (hier am Beispiel der Ideentechniken erklärt) geht. Jedes dieser Arbeitsformate beruht auf einem Prinzip, das die grundlegende Wirkung und Funktion, wodurch es sich von anderen unterscheidet, in einfachen Worten wiedergibt.
Als Beispiel sei hier die bekannte Kreativitätstechnik Brainstorming genannt. Sie dient der Ideenfindung und kommt in der 2. Phase des kreativen Prozesses zum Einsatz - und sie kennt eine Unzahl von Variationen. Das zugrunde liegende einfache Prinzip aller Variationen ist das der Assoziation, also das Denken in Anknüpfungen. So weit so gut.
Spannend wird es aber jetzt, wenn man weiß, dass ein und dasselbe Prinzip in aller Regel nicht nur der "Kerntechnik", sondern auch einer Vielzahl von weiteren Techniken und Variationen zugrunde liegt, die sich zum Teil nur in wenigen Details voneinander unterscheiden.
Nutzen
Was bedeutet: Hat man anhand der zugrunde liegenden Aufgabe ein Prinzip als das wahrscheinlich nützlichste identifiziert, hat das eine Reihe von Vorteilen:
- 1) Man braucht nicht mehr alle Techniken zu kennen (meist eine unübersehbare Vielzahl); oft reicht es in der Praxis, das Funktionsprinzip zu erkennen und zu verstehen - was die Materie gerade für den Praktiker erheblich vereinfacht.
- 2) Man kann ggf. nur mithilfe des Prinzips bereits auf Ideenjagd gehen. Das garantiert bereits eine gute Ideengrundlage und erfordert, wenn überhaupt, erst wesentlich später den Einsatz einer konkreten Technik.
- 3) Ein Grundprinzip lässt sich mit wenig Aufwand in die ein oder andere Technik ausgestalten. im konkreten Fall des Assoziationsprinzips kann man mit nur kleinen Veränderungen die Techniken Brainstorming, Brainwriting, Brainwalking, Vulkantechnik, Anonymes Brainstorming, Analoges Brainstorming, ABC-Liste und viele weitere einsetzen.
Differenzierung
Der kreative Prozess beinhaltet 4 Phasen - und jede Phase kennt ihre eigenen Prinzipien.
K7-Denkprinzipien
Für die 2. Phase (Ideenfindung, Generierung, Ideation), oft auch als Kernphase des kreativen Prozesses bezeichnet, werden aktuell 7 ideengenerierende Prinzipien unterschieden. Sie werden als die K7-Denkprinzipien bezeichnet:
- Assoziation (Beispielstechnik: Brainstorming)
- Analogie (Beispielstechnik: Synektik)
- Dekomposition (Beispielstechnik: Morphologischer Kasten)
- Konfrontation (Beispielstechnik: Reizwortliste)
- Imagination (Beispielstechnik: As if)
- Provokation (Beispielstechnik: PO)
- Syntuition (Beispielstechnik: Brainfloating)
Die Liste der Prinzipien ist als offene Liste angelegt - kann also Ergänzungen erfahren. Wichtig ist bei neuen Prinzipien, dass sie sich eindeutig von den vorhandenen unterscheiden, mithin also mindestens ein neues Element/ eine neue Funktionsweise miteinbringen