Hintergrund
Historie
Kreativitätstechniken, verstanden als singuläre Formate, die nur in einer Phase des kreativen Kreislaufs zum Einsatz kommen, gibt es schon seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Sie kommen zahlreich vor und lassen sich systematisch und gezielt zum Bearbeiten einer Aufgabe einsetzen. Aktuell (Stand Frühjahr 2012) sind, je nach Definition, mehr als 500 Techniken bekannt.
Kreativitätsmethodiken, verstanden als komplexe Formate, die den gesamten Kreativen Kreislauf abdecken, sind dagegen eher rar gesät. Obgleich eine der gängisten Kreativitätsmethodiken, die US-amerikanische CPS-Methodik, bereits in den 50er-Jahren entwickelt wurde, hat sie sich in Europa bislang nur im anglo-amerikanischen Sprachraum durchsetzen können.
Derzeit sind folgende wesentlichen Methodiken bekannt:
Methodik | Ursprungsland | Entstehungsjahr | Entwickler | Verbreitungsgrad |
CPS | US | 1950er-Jahre | Alex F. Osborn/ Sid Parnes | im anglo-amerikanischen Sprachraum sehr geläufig, sonst eher unbekannt |
TRIZ | Russland | 1954-1956 | Genrich S. Altschuller | in Ingenieurs- und Technikerkreisen hoch-, sonst eher unbekannt, oder als zu komplex abgelehnt |
Sechs Denkhüte | Malta/ UK | ~ Mitte der 1980er-Jahre | Edward de Bono | ursprünglich als Werkzeug zur Verbesserung der Kommunikation in Gruppen entworfen |
Lateral Thinking Process | Malta/ UK | 1980er-Jahre | Edward de Bono | unter de Bono-Anhängern hoch-, sonst eher weniger bekannt |
Disney-Strategie | US | ~ 1985 | Robert Dilts | hpts. in NLP-Kreisen bekannt |
Design Thinking | US | 2004 | aus dem Design-Bereich stammende, nicht immer trennscharfe Methodik | |
Idealog-Methodik | Deutschland | 2006 | Michael Luther | aus dem Erfinder-Bereich stammende Methodik |
Der Vorteil von Kreativitätsmethodiken liegt darin, dass sie den kreativen Kreislauf meist vollständig abbilden und praxisnah zu Verfügung stellen. Damit können komplexe Herausforderungen, wie Problemlösungs-, Innovations-, Change oder Projekt-Aufgaben systematisch, umfassend und effizient behandelt werden. Je nach Umfang der Methodik können viele singulären Kreativitätstechniken angebildet werden und zum Einsatz kommen. Damit kann eine Prozessmethodik auch als Rahmenwerk verstanden werden, das unterschiedliche Arbeitsschritte umfasst.