Hintergrund
Historie
Immer wieder taucht die Frage auf: Wie kreativ bin ich eigentlich? Oder: Kann man Kreativität eigentlich messen?
Das führte bereits in den frühen Jahren der absichtlichen Kreativität in den 60er- und 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts zu zahlreichen Kreativitätstests und -typologisierungen. Allen gemeinsam war jedoch, dass sie nur isolierte Anteile von Kreativität erfassten - und, noch viel gravierender: Dass sie etwas zu messen versuchten, das bis auf den heutigen Tag keine einheitliche Definition, mithin auch kein einheitliches Verständnis aufweist. Howard Gardner, Intelligenz- und Kreativitätsforscher und der Vater des Konzepts der Multiplen Intelligenzen brachte in den 90er-Jahren den aktuellen Wissensstand zum Thema Leistungsdiagnostik Kreativität auf den Punkt, indem er den Gedanken prägte:
"Entscheidend ist nicht zu wissen 'wie kreativ bin ich?', sondern zu erkennen 'wie bin ich kreativ?'."
Typologien
In der Folge wurde auch das Feld der absichtlichen Kreativität nicht verschont von zahlreichen Persönlichkeits-Typologien und psychometrischen Tests, die sich im allgemeinen Bereich der Persönlichkeitsentwicklung schon längere Zeit tummelten. Instrumente wie z.B. MBTI® (nach Myers/ Myers-Briggs), H.D.I. bzw. H.B.D.I.® (nach Herrmann), DISG® (nach Marslow), Structogramm® (nach McLean), Insights Discovery® (nach ), die im Business schon längere Zeit bekannt waren, streckten ihre Fühler auch nach Kreativität aus - ungeachtet dessen, dass Kreativität zu dieser Zeit noch fern jedes einheitlichen Verständnisses war. Auch innerhalb des Feldes gab es Ansätze, wie z.B. KAI (nach Michael Kirton), die eine feldspezifische Typisierung (in diesem Fall zwischen "Innovatoren" und Adaptoren") vornahmen. Vereinzelt erbrachten diese Persönlichkeitsinstrumente, Tests und Typisierungen der 1. Generation durchaus aussagekräftige Ergebnisse hinsichtlich einzelner Persönlichkeitsmerkmale. Allen gemeinsam war (und ist) jedoch ein, für die praktische Anwendung und Nutzung von Kreativität, wesentlicher Nachteil: Sie galten jweils als reine "stand alone-Modelle" und waren nicht kompatibel zu einem Prozess- oder Phasenmodell.
Die 2. Generation der Persönlichkeitsinventare
Der IPC-Profiler ist ein Persönlichkeitsinstrument der 2. Generation (neudeutsch 2.0). Er bildet, wie auch die Instrumente der 1. Generation, bestimmte Anteile der Persönlichkeit konkret und kompetent ab; darüberhinaus aber ist er kompatibel mit einem Prozessmodell, namentlich der Idealog-Systematik, die die 4 Phasen des kreativen Prozesses abbildet und beschreibt.
Der Vorteil: Einzelpersonen und Teams erfahren aus ihrem Profil nicht nur eine allgemeine Aussage hinsichtlich erkannter bzw. prognostizierter Fähigkeiten, Stärken und Defizite (1. Generation-Typisierungen). Sie erfahren auch, in welcher Phase des Ideen- und Problemlösungskreislaufs ihre Stärken liegen und sie eher Vorteile haben - und in welcher Phase sie aufgrund der Ergebnisse eher mit Herausforderungen zu kämpfen haben, sich ggf. zurückhalten und u.U. auf die Hilfe von anderen zurückgreifen müssen. Persönlichkeit und Prozess werden bei diesem Persönlichkeitsinstrument der 2. Generation aneinander ausgerichtet - und Einzelpersonen und Teams erkennen, wie sie ihre individuellen Stärken und Schwächen in ihrem Arbeitsalltag, in Projekt-, Problem- oder Aufgabensituationen einsetzen oder ergänzen müssen, um gemeinsam eine hohe Performance zu erbringen.